Als Baustoff und zur Herstellung von Wandfarbe ist Kalk, vor allem Sumpfkalk, ein sehr vielseitiges und vor allem biologisches und ein das gesunde Wohnklima unterstützendes Material!
Traditionelles Wissen über den Umgang und die Herstellung von Sumpfkalk ist fast verloren gegangen; die Industrie wollte schließlich lieber Zement, Fertig-Mörtel und Dispersionsfarbe verkaufen...
Aber inzwischen gibt es ein echtes "Revival" bzw. eine Wiederentdeckung von Kalk - und viele Menschen, die ihn zum Bauen, Renovieren und Sanieren als ökologischen Baustoff nutzen!
Vor allem als Wandanstrich oder (vermischt mit Sand) als Putz in Feuchträumen ist Sumpfkalk nahezu ideal, da er stark alkalisch ist und kein Schimmel auf ihm wächst! Bei der Verarbeitung von Kalk ist Schutzkleidung (Handschuhe, Schutzbrille etc.) Pflicht, da er stark alkalisich/ ätzend ist.
Wer sich Sumpfkalkfarbe selbst herstellen möchte: hier gibt es weitere Informtionen und eine kleine Anleitung! Viele Informationen finden sich darüber hinaus auch auf der guten und hilfreichen Seite www.fachwerk.de. Besonders unterhaltsam sind dort mitunter auch immer die kontroversen Debatten der Fachleute, insbesondere zum Thema "Diffusionsoffenheit" 🙂 Egal, nicht abschrecken lassen!
Kalk wird im konventionellen Garten auch als Dünger verwendet. Sparsam und richtig eingesetzt, neutralisiert er Säure im Boden und fördert die Aktivität von Mikroorganismen. Vorsicht ist allerdings vor zu häufiger Anwendung geboten, denn es besteht immer die Gefahr, dass der Boden ausgelaugt wird und der Humusgehalt sinkt.
Kalk im Naturgarten?
Im Natulturgarten vermeidet der Gärtner industriell produzierten Kalk &-Dünger aus der Tüte. Er setzt lieber auf natürliche Komposterde bzw. Humus, denn dieser enthält, wenn er gut ist, ganz automatisch etwas Kalk, Mineralien und alle weiteren erforderlichen Nährstoffe! Zum Beispiel durch die regelmäßige Beigabe der anfallenden Eierschalen!
Eine gute und ökologische Alternative zu reinem Kalk bzw. Kalkdünger aus dem Baumarkt ist Bio-Hornspäne, da diese sich nach und nach zersetzt und ihre Nährstoffe langsam an den Boden abgibt. Wenn Du z.B. einen Baum oder eine Hecke pflanzt, kannst Du in das jeweilige Pflanzloch also gut auch gleich eine Handvoll Hornspäne mit dazu geben, je nach Kalkverträglichkeit der jeweiligen Pflanze!