N – Neembaum (Azadirachta indica)
Der Neembaum ist der „Apothekerbaum“ der tropischen Permakultur: Jedes Teil der Pflanze ist ein starkes, biologisches Insektizid, Fungizid und Heilmittel – und das alles 100 % natürlich und ohne Resistenzbildung.
Warum Neem in tropischer Permakultur unverzichtbar ist
- Wächst schnell (3–5 m in 3–5 Jahren), trockenheitstolerant, salzresistent
- Immergrün → ganzjährig Schatten + Windschutz
- Blüht mit duftenden weißen Blüten → Bienenweide
- Jede Pflanzenteile nutzbar: Blätter, Samen, Rinde, Öl
- Wirkt gegen über 500 Insektenarten (u. a. Blattläuse, Weiße Fliege, Colorado-Käfer, Heuschrecken) – aber ungiftig für Bienen, Regenwürmer und Menschen bei richtiger Dosierung
Die stärkste Waffe: Neemöl & Niempresskuchen
- Neemöl (kaltgepresst aus Samen): 1–2 %ige Spritzbrille (10–20 ml auf 1 l Wasser + Tropfen Spülmittel) → gegen fast alle Schädlinge + pilzhemmend Wirkt als Fraß- und Häutungshemmer → Insekten hören auf zu fressen und können sich nicht mehr vermehren
- Presskuchen (Rückstand nach Ölpressung): Als Dünger + Bodenverbesserer + natürlicher Nematodenschutz → einfach in die Erde einarbeiten
Weitere Verwendungen
- Blätter → frisch zerquetscht auf Wunden, Hautprobleme, als Tee gegen Parasiten
- Rinde/Zweige → Zahnbürste der indischen Tradition (antibakteriell)
- Holz → termitenresistent → perfektes Bau- und Möbelholz
- Schattenbaum über Gemüsebeeten → reduziert Schädlingsdruck enorm
Anbau-Tipps
- Tropisch/subtropisch (ab 15 °C, optimal 25–35 °C)
- In Mitteleuropa nur als Kübelpflanze oder im geheizten Gewächshaus
- Vermehrung kinderleicht über Samen oder Stecklinge
- Erste Öl-Ernte ab dem 4.–5. Jahr