Hügelbeet

Das Hügelbeet ist ein wichtiges Element im Naturgarten und, wie der Name schon sagt, ein Beet, das nicht eben, sondern hügelförmig angelegt ist.

Ein Vorteil besteht in der vergrößerten Bepflanzungsfläche. Das Hügelbeet sollte in Nord-Südrichtung angelegt sein, um den besten Nutzen durch die Sonneneinstrahlung zu erzielen. Übrigens ist das Hügelbeet international ;- ) - auch im Englischen verwendet man diesen Begriff bzw. spricht von "Hugel Culture"!

Für ein Hügelbeet benötigt man eine ganze Menge Pfanzenmaterial, wie zum Beispiel Äste, Wurzelholz, Baumrinde, Laub, Heu, Baumstümpfe, Rasen- und Heckenschnitt. Auch gut verrotteten Pferdemist, oder die Hinterlassenschaften von Hühnern, Schafen oder Ziegen kann man (in nicht zu großer Dosis) in das Hügelbeet integrieren.

Aufbau des Hügelbeetes

Die Fläche, wo das Hügelbeet entstehen soll, wird zunächst freigeräumt und abgesteckt. Eine gute Größe ist z.B.  3,00 x  1,20 - 1,50  Meter (dann kann von allen Seiten bequem geerntet und evtl. gegossen werden). Der Boden bzw. Untergrund an der abgesteckten Stelle kann anschließend mit unbedrucktem, möglichst giftfreiem (!) Karton abgedeckt werden, um ein "Durchwachsen" von Gras zu unterbinden.

Diese Methode wird von vielen Permakulturfreunden so angewendet, sie ist aber nicht ganz unumstritten, weil  Karton auch Erdöl- und andere chemische Substanzen enthalten kann! Die Alternative, das Abtragen der Grassode ist aber auch nicht gut für den Boden, weil dadurch das vorhandene Kleinklima des Bodens gestört wird. Ihr müsst hier also selbst eine Entscheidung bzw. Abwägung  treffen! Möglicherweise könnt ihr ja ganz unten auch einfach eine möglichst dichte Schicht natürliches Pflanzen-Material verteilen, zum Beispiel Holz-Häcksel, Stroh oder Heu? Anschließend wird dann das weitere Pflanzenmaterial (Äste, Laub,  Pferde- oder Hühnermist usw.) bis zu einer Höhe von etwa 80 Zentimetern übereinandergeschichtet, gut gewässert und zum Schluss mit einer 10 - 20 cm dicken Humus- bzw- Erdschicht zum Anpflanzen abgedeckt. Am besten geeignet ist dafür eine Mischung aus Komposterde, Sand und  Gartenerde, die man noch mit etwas Hornspäne und Holzasche anreichern kann.

Die richtige Umfassung des Hügelbeetes

Als Umfassung des Hügelbeetes eignen sich z. B. Feldsteine oder Holzstämme. Das Innere des Hügelbeetes verrottet mit der Zeit, dabei entsteht Wärme und ein spezielles  Kleinklima, in dem sich viele Mikroorganismen und Bodenlebewesen wohlfühlen. Resultat: nach einer Weile habt Ihr wertvollen Humus: eine tolle Nahrung für die Pflanzen, dieIhr  oben auf dem Hügelbeet eingepflanzt habt! Das Innere des Hügelbeetes speichert auch eine Menge Wasser; dadurch müsst Ihr  weniger oft gießen!

Tipps für die Bepflanzung des Hügelbeetes

Zum ersten  Bepflanzen des Hügelbeetes eignen sich besonders gut sogenannte "Starkzehrer", wie zum Beispiel Kürbis, Meerettich, Sellerie, rote Beete,  aber auch Salate, Radiesschen oder Rhabarber (Vorsicht, dieser beansprucht nach einer Weile viel Platz für sich alleine!) Es gibt viele Pflanzen, die auf einem Hügelbeet gedeihen. Probiert es einfach aus, beobachtet und lernt aus Fehlern bzw. versucht, die Natur und die Bedürfnisse der Pflanzen besser zu verstehen. Das ist Permakultur in Reinkultur! 😉 Nach dem Setzen der Pflanzen, deckst Du  die Zwischnräume  am besten behutsam mit einer Schicht Stroh ab, bzw. mulchst die Oberfläche mit ein wenig abgelagertem Grasschnitt oder Heu. Auch Holz-Häksel eignen sich zum Mulchen, allerdings empfiehlt es sich, die Schicht nicht zu dicht anzulegen, da das Holz dem Boden auch Feuchtigkeit entziehen kann und im Vergleich zu anderen Materialien langsamer verrottet. bedenke stets: Unbedeckter Boden sollte in einem Permakulturgarten grundsätzlich vermieden werden!

Fazit und Film über das Anlegen eines Hügelbeetes

Alles in allem ist das Hügelbeet eine sehr interessante und produktive Anbau-  bzw. Pflanzmethode der Permakultur! Wer es ausprobieren möchte: hier noch ein lehrreiches  Youtube-Video, das anschaulich macht, wie  so ein Hügelbeet angelegt wird.. Wir empfehlen:  "Daumen hoch!"  😉

https://www.youtube.com/watch?v=_-egIPX6AjU

PS: Hügelbeet gegen Wühlmäuse schützen oder nicht?

Viele Kleingärtner empfehlen,  das Hügelbeet zum Schutz vor Wühlmäusen unten  mit einem Gitter aus Stahl bzw. Kaninchendraht zu versehen. Wir haben in unserem Garten darauf verzichtet, dadurch Resourcen und Geld gespart  - und bislang Glück gehabt! Vielleicht weil, der Waldkauz bei uns noch fleissig auf Mäusejagd geht? 😉