Die Ethik stellt uns Menschen Handlungsmaximen zur Verfügung, die (ganz allgemein gesagt) das Gute nach vorne bringen sollen.
Der Philosoph Immanuel Kant formulierte bekanntlich den "kategorischen Imperativ", der noch heute vielen Menschen als "ethische Leitlinie" in ihrem Alltag dient. Frei zitiert lautet der kategorische Imperativ in etwa: "Handle nur nach derjenigen Maxime, von der Du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." Sinngemäß bedeutet dies, dass der Mensch seine Mitgeschöpfe und seine Umwelt so behandeln sollte, wie er oder sie selbst auch behandelt werden möchte.
Die drei Grundprinzipien der Permakultur
Auch im Kreise der Permakultur-Freunde und Permakultur-Freundinnen gibt es ethische Grundsätze, und weil das Konzept "Permaculture" ursprünglich in Australien (von Bill Mollison und David Holmgren) entwickelt wurde, sind diese Leit-Begriffe oder Maximen englisch und lauten:
- "Earth Care",
- "People Care" und
- "Fair Share"
Frei übersetzt bedeutet dies in etwa:
- "Kümmere Dich um die Erde und sorge für sie"
- "Kümmere Dich um die Menschen, Tiere und Pflanzen und sorge für sie" - und:
- "Teile (die Schätze der Natur) gerecht mit anderen und arbeite solidarisch und zum Wohle aller Beteiligten mit der Natur und anderen Lebewesen zusammen"!
Permakultur: Kooperation und Weisheit statt Shareholder Value
Selbstverständlich gibt es auch noch andere Spielarten, Übersetzungen und Definitionen der ethischen Permakultur-Leitlinien, die hiervon etwas abweichen. Das ist uns hier aber egal. Kurz gefasst wird deutlich, dass es beim Projekt "Permakultur" darum geht, die Natur zu bewahren und mit ihr zu kooperieren, anstatt sie rücksichtslos auszubeuten und zu zerstören!
Darüber hinaus ist Permakultur auch ein Modell, dass wir für unser Zusammenleben nutzen und auf andere Bereiche übertragen können, zum Beispiel Architektur, Handel, Städtebau, oder auch das persönliche und gesellschaftliche Miteinander! Menschen, die Permakultur praktizieren bemühen sich also, solidarisch, umweltorientiert und wirklich "nachhaltig" zu handeln und Systeme zu entwickeln, die möglichst natürlich, gerecht und selbstregulierend sind. Spekulation auf Nahrungsmittel und Agrarprodukte, wie sie einige große Banken und Hedgefonds betreiben, sind ethisch z. B. nicht zu rechtfertigen. Ebenso das Streben nach immer mehr Profit durch Patente auf Saatgut und Gentechnik oder der Verkauf sogenannter "Pflanzenschutzmittel", deren massiver Einsatz unsere Umwelt zerstört und unsere Gesundheit gefährdet.